Grosse Ehrung für vierfache Curling-Weltmeisterinnen
Der Kanton Aargau, die Stadt Aarau sowie eine grosse Schar von Curlerinnen und Curlern des CC Aarau und zahlreiche Familienmitglieder feierten die vierfachen Curling-Weltmeisterinnen vom Team Tirinzoni im Malzlager der Stadtwächter-Bierbrauerei in Aarau.
Klubpräsident Ralph Werder im Interview mit den Weltmeisterinnen Silvana Tirinzoni, Alina Pätz und Carole Howald.
Die Glückwünsche und Geschenke von Stadt und Kanton überbrachten Roland Häuptli, Geschäftsführer Swisslos-Sportfonds und Stadträtin Suzanne Marclay-Merz. Sie zeigten sich sehr stolz darüber, dass es im Aargau Sportlerinnen gibt, die eine solche Ausnahmeleistung vollbracht haben, die auch sportartübergreifend absoluten Seltenheitswert hat. Dem CC Aarau dankten sie, dass er in den letzten Jahren ein Umfeld geschaffen hat, in dem solche Spitzenleistungen überhaupt möglich sind.
Unglaublich, fantastisch, einzigartig
Im Namen von SwissCurling gratulierten Nationaltrainer Thomas Lips und Exekutivrats-Mitglied Mario Freiberger. Lips verwies auf die schier unmögliche Zahl von 36 gewonnenen Spielen ohne Niederlage an Weltmeisterschaften. „Wer selber Curling spielt, weiss, wie nahe Sieg und Niederlage in dieser Präzisions-Sportart oft liegen und wie rasch eine Partie zuungunsten des einen oder andern Teams kippen kann. So gesehen ist diese Leistung absolut fantastisch, unglaublich und einzigartig“, sagte der erfahrene Curling-Coach. Mario Freiberger dankte dem Team dafür, dass es den Curling-Spitzensport in der Schweiz auf ein neues Level gebracht habe. „Wir sind auch dankbar für den fruchtbaren Austausch und die Diskussionen, die der Verband in den letzten Monaten und Jahren mit eurem Team führen durfte und weiterhin führen darf, sagte Freiberger. „Das bringt uns alle weiter.“
Italien 2026 winkt aus der Ferne
Nach den Grussbotschaften bat Klubpräsident Ralph Werder Silvana Tirinzoni, Alina Pätz und Carole Howald zum Roundtable-Gespräch. Besonderes Interesse weckte u.a. die Frage, wie eine solche Spitzenleistung überhaupt machbar und psychisch zu meistern sei. „Es ist keineswegs so, dass wir immer ruhig sind, auch wir kennen das Nervenflattern,“ sagte die Nummer 4 Alina Pätz, die für ihre Gelassenheit bekannt ist. Wichtig sei, dass man immer miteinander spricht und im Team intensiv kommuniziert. „So können individuelle Tiefpunkte und heikle Situationen besser gemeistert werden“, erklärte Carole Howald. Besonders in taktischen Fragen, ist die Kommunikation im Team entscheidend. „Aber wenn es mehrere mögliche Varianten gibt, liegt der endgültige Entscheid immer beim Skip,“ sagte Pätz. Auf die Frage, ob der Zenit mit vier WM-Titeln erreicht sei, meinte Silvana Tirinzoni, mit 43 Jahren die Älteste im Team: „Ich hätte als junge Curlerin nie gedacht, dass ich in diesem Alter noch Spitzensport machen würde. Aber ich fühle mich fit. Das es so ist, verdanke ich vor allem meinem phantastischen Team, das so stark spielt und mich in allem unterstützt.“ Bis zu den Olympischen Winterspiele in Italien 2026 dauert es noch etwas, aber man merkte, dass dieses Datum in den Köpfen der Curlerinnen bereits fest eingebrannt ist.
Verdiente Ehrung für ein Ausnahme-Team: (v.l.n.r.) Nationaltrainer Thomas Lips; Freddy Meister, Exekutivrat SwissCurling; Silvana Tirinzoni; Alina Pätz; CCA-Klubpräsident Ralph Werder; Carole Howald; Suzanne Marclay-Merz, Aarauer Stadträtin; Mario Freiberger, Exekutivrat SwissCurling.
Der Nachwuchs steht bereit
In der ersten Reihe sass eine Delegation der rund 50 Juniorinnen und Junioren, die der CC Aarau derzeit betreut und die dem erfolgreichen Quartett nacheifern. Auf die Frage nach einem Erfolgsrezept für den Nachwuchs, erklärte Alina Pätz: „Ihr müsst vor allem viel trainieren und dann müsst ihr Euch Team-Kolleginnen suchen, die alle das gleiche hohe Ziel verfolgen. Fragt Eure Eltern, ob ihre an Curling-Kursen und -Lagern teilnehmen dürft. Auch das bringt Euch immer weiter.“
Mike Müller